Manchmal werde ich gefragt, ob ich nun auf der Rückreise bin. Für mich passt dieses Wort nicht so gut. Es klingt nach einem Ziel hinfahren, Anschlagen, Wenden und zurück. So ist es jedoch mit meiner Reise gar nicht. Es ist vielmehr ein durch die Welt trudeln, immer wieder spontan entscheiden wie es weitergeht, nach Lust und Laune aus dem Bauch heraus entscheiden. Und die Struktur, die ich brauche, ergibt sich aus dem Tagesablauf (aufstehen, packen, frühstücken, radeln, essen, radeln, ankommen, aufbauen, planen, essen, schlafen). Heimweh habe ich nicht. Ganz klar: würde mir jetzt jemand sagen, hey hier hast du ein paar weitere Monate bis Weihnachten hin – ich würde weiterfahren, ab in den Süden, Frankreich, Spanien, Portugal, Italien. Es klingt abgedroschen, doch für mich ist es so: die Welt ist groß und schön und das Leben kurz. Also los.

Es ist erstaunlich, wie wenig ich brauche und das ist schön und gut so: 2-3qm flache Fläche mit Morgensonne für das Zelt und guten Schlaf, ein paar Liter Wasser am Tag, Brot Käse Gemüse Obst Nudeln, einigermaßen Wetter, annehmbare Wege, gelegentlich eine Waschmaschine, gute Gespräche und interessante Begegnungen, den Kontakt nach Hause und Telefongespräche mit den Menschen, die mir besonders am Herzen liegen, Schönheit und Ruhe. Das alles ist schon sehr viel. Vermisse ich etwas? Umarmungen wohl. Mehr fällt mir gerade nicht ein.

Ich bin heute morgen nach Rønne auf Bornholm gekommen und es ist erstaunlich, wie schnell es spürbar war, dass es hier so viel entspannter und ruhiger ist. Ich bin so erleichtert! Hier gibt es nun Erholung und dann: hinaus und gewagt und weiter! Ich.möchte noch ein bisschen in Dänemark fahren und schauen, was mir noch in den Sinn kommt. Die Auslandskrankenversicherung geht bis zum 1.9.